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Die chinesische E-Automarke Ora bringt den Cat nach Deutschland. Das kompakte Elektroauto soll junge Kunden locken.
Ora ist die Elektro-Lifestyle-Marke des chinesischen Autoherstellers Great Wall Motor. Für den Heimatmarkt hat Ora bereits den kompakten God Cat vorgestellt – das Auto kommt jetzt auch nach Deutschland und heißt hierzulande nur Cat. Bei der Optik haben sich die chinesischen Designer deutlich am Design von Mini und Fiat orientiert – und daraus eine durchaus eigenständige Mischung gemacht.
Innen bietet der Cat sowohl vorn als auch hinten sehr viel Platz – auch für großgewachsene Menschen. Die Oberflächen sind weich und was wie Leder aussieht, ist eine zeitgemäße Ledernachbildung. Eine der spannendsten Neuerungen im Innenraum ist eher unauffällig: die Gesichtserkennungskamera in der Nähe des Innenspiegelfußes. Diese erkennt den Fahrer und stellt die zu seinem Profil gehörenden Werte für beispielsweise die Sitzposition, die Klimaanlage und das Infotainment ein. Außerdem ist per App eine permanente Innenraum-Überwachung möglich. Einen Startknopf gibt es nicht mehr: Steigt der Fahrer ein, ist das Auto fahrbereit, steigt er aus, ist der Motor abgeschaltet. Ein paar wenige Knöpfe sitzen in waagerechter Anordnung in der Mittelkonsole – diese sind eindeutig den von Mini verwendeten Kippschaltern nachempfunden. Ansonsten gibt es nur noch Knöpfe auf dem Multifunktionslenkrad – davon aber recht viele.
Bei der Ausstattung zeigt sich Ora großzügig: Sämtliche Sensoren, inklusive einem Radarsystem für den adaptiven Abstandstempomaten und einer 360-Grad-Kamerasicht sind Serie. Auch die komplette Konnektivitäts-Technik inklusive mehrerer USB-Ladeanschlüsse gehört zum Serienumfang. Zu den wenigen aufpreispflichtigen Dingen gehört beispielsweise ein Webasto-Panoramadach.
Die Sicht nach hinten ist durch das vergleichsweise kleine Heckfenster eingeschränkt, was die serienmäßige Rückfahrkamera wieder aufwiegt. Das Heckfenster ist unter anderem so klein, weil die C-Säule weit nach innen gezogen ist. Der Grund dafür sind wiederum die breiten Fenster der hinteren Türen: Die Designer wollten, dass die Fond-Insassen ein möglichst großes Sichtfeld nach draußen haben und möglichst viel Tageslicht abbekommen.
Der Kofferraum des Ora Cat ist nicht sonderlich groß, immerhin lässt er sich durch die geteilt umklappbare Lehne der Rückbank vergrößern. Auch hier betonen die Designer, dass ihnen viel Platz für die Fondpassagiere wichtiger ist als viel Platz im Kofferraum. Unergonomisch sind die ausgesucht hohe Ladekante und die ebenso ungewöhnlich hohe Ladeschwelle. Angeblich ist auch dies dem Design geschuldet, um die Heckklappe nicht so weit nach unten ziehen zu müssen. In Wirklichkeit wird die hohe Ladekante für die Steifigkeit der Karosserie nötig sein. Die angepeilte Zielgruppe „junge Leute“ dürfte in den meisten Fällen mit einem nicht ganz so ergonomisch gestalteten Kofferraum zurechtkommen. Einen vorderen Kofferraum (Frunk: Front Trunk) gibt es nicht.
Den Cat bietet Ora mit zwei Batteriegrößen an: Die kleine Batterie hat eine Kapazität in Höhe von 49 Kilowattstunden, was für 300 Kilometer Fahrt reichen soll, die große Batterie speichert 63 Kilowattstunden, was 400 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Die Kraft des 126-Kilowatt-Elektromotors (171 PS) bringt den Cat per Vorderradantrieb in unter 8,5 Sekunden auf Tempo 100, maximal ist er 160 km/h schnell. Im Stadtverkehr ist der Cat ausreichend flink: 50 km/h sind in 3,8 Sekunden erreicht.
Der Ora Cat ist ab 13. September bestellbar, die ersten Auslieferungen sind für das Frühjahr 2022 vorgesehen. Die Preise beginnen bei 30.000 Euro.
Der Ora Cat ist ein sehr gut ausgestatteter elektrischer Kompaktwagen, der auch im Fond ungewöhnlich viel Platz bietet. Die Sicherheitstechnik und das Infotainment-System sind Stand der Technik und das Design ist zwar stilistisch an Vorbildern von Mini und Fiat angelehnt, aber trotzdem eigenständig. Der Kofferraum ist mit seiner hohen Ladekante und ebenso hohen Ladeschwelle eine der Schwächen des Cat, der ansonsten im ersten Check überzeugt. Und der Preis von 30.000 Euro ist für die massive Ausstattung niedrig – erst recht, wenn es Ora schafft, die gute Qualität des uns gezeigten Prototyps in der Serie zu halten.
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